Markige Aussichten
Es ist fraglos ein grandioses Spektakel, das uns da bevorsteht und auf das (dieses Gefühl werde ich nicht los) die komplette Finanzwelt fast so gebannt starrt wie das Kaninchen auf die Schlange (oder umgekehrt :-): Aus Facebook wird jetzt Marketbook, irgendwie oder so. Der Zuckerberg stellt die komplette Riege der himalayanischen Achttausender so souverän in den Schatten wie Dieter Bohlen seine DSDS-Eleven.
Knapp 100 Milliarden Dollar wird das Portal nach seinem Going-public Ende dieser Woche wert sein. An die 12 Milliarden Dollar wird die Aktion in die Kasse des Social Networks schwemmen. Zahlen, die jeden Normalsterblichen ehrfürchtig machen müssen. In der Liste des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Bruttoinlandsprodukte (BIP) der Nationen der Welt läge Facebook damit auf Platz 62 hinter Marokko. 121 Staaten haben folglich ein BIP, welches kleiner ist als der Marktwert des Börsenneulings. Da verwundert nicht, dass die Aktien laut CNBC so überzeichnet sind, dass selbst eine Erhöhung der geplanten Preisspanne im Bereich des Möglichen läge. Der Start wird also wohl bestens gelingen.
Abzuwarten bleibt indes die weitere Entwicklung des Branchenprimus. Die Prognosen sind nicht unumstritten. Der Hauptumsatzträger des Portals, die Bannerwerbung, wird bei mobilen Zugängen via Smartphones im Vergleich zur stationären Nutzung nur sehr schwach reflektiert. Annähernd die Hälfte aller User jedoch loggt sich vorwiegend über Mobilgeräte ein, Tendenz steigend. Zuckerberg hat hier eine mehr als knifflige Aufgabe vor sich, deren Lösung mittel- bis langfristig den Unternehmenserfolg maßgeblich entscheiden wird. Wenn die Werbekunden schwinden, wechselt die Kurve rapide ihre Richtung.
Wieder einmal in Neuseeland, wo bereits die Reaktion der User auf das neue "Timeline"-Feature getestet wurde, versucht Zuckerberg jetzt einen sehr riskanten Bruch der bisherigen Nulltarif-Philosophie. Zwar bleibt die Mitgliedschaft bei Facebook prinzipiell kostenlos, jedoch können (besser: sollen) die Mitglieder künftig via "Highlight" erstmals für einen Premiumservice bezahlen. Satte zwei Dollar kostet es, eine eigene Nachricht prominenter als alle übrigen zu posten. Bezahlt wird über PayPal oder Kreditkarte. Geht der Plan auf, wird die Unternehmensentwicklung auch in den kommenden Jahren rasant weitergehen. Bezahlte Postings von annähernd einer Milliarde Mitglieder wären so gut wie eine Lizenz zum Geld drucken. Es gibt aber Stimmen, die diesen noch so elegant daherkommenden Griff in die Taschen der User sehr kritisch betrachten. Die Grenze zwischen Social Network ("like") und Profit Network ("like not") ist in der öffentlichen Beurteilung und Meinung ausgesprochen schwer auszumachen. Das kann böse ins Auge gehen.
Ich werde mir das in aller Ruhe ansehen. Und wenn ich so überlege - ja, ich würde sogar fünf Dollar für ein Premium-Posting blättern. Wenn mir glaubhaft versichert würde, dass Mr. Zuckerberg es höchstselbst liest. Das eine oder andere tät ich ihm gerne mal stecken. Ich fürchte aber, dass er diese Idee nicht liken wird.
Knapp 100 Milliarden Dollar wird das Portal nach seinem Going-public Ende dieser Woche wert sein. An die 12 Milliarden Dollar wird die Aktion in die Kasse des Social Networks schwemmen. Zahlen, die jeden Normalsterblichen ehrfürchtig machen müssen. In der Liste des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Bruttoinlandsprodukte (BIP) der Nationen der Welt läge Facebook damit auf Platz 62 hinter Marokko. 121 Staaten haben folglich ein BIP, welches kleiner ist als der Marktwert des Börsenneulings. Da verwundert nicht, dass die Aktien laut CNBC so überzeichnet sind, dass selbst eine Erhöhung der geplanten Preisspanne im Bereich des Möglichen läge. Der Start wird also wohl bestens gelingen.
Abzuwarten bleibt indes die weitere Entwicklung des Branchenprimus. Die Prognosen sind nicht unumstritten. Der Hauptumsatzträger des Portals, die Bannerwerbung, wird bei mobilen Zugängen via Smartphones im Vergleich zur stationären Nutzung nur sehr schwach reflektiert. Annähernd die Hälfte aller User jedoch loggt sich vorwiegend über Mobilgeräte ein, Tendenz steigend. Zuckerberg hat hier eine mehr als knifflige Aufgabe vor sich, deren Lösung mittel- bis langfristig den Unternehmenserfolg maßgeblich entscheiden wird. Wenn die Werbekunden schwinden, wechselt die Kurve rapide ihre Richtung.
Wieder einmal in Neuseeland, wo bereits die Reaktion der User auf das neue "Timeline"-Feature getestet wurde, versucht Zuckerberg jetzt einen sehr riskanten Bruch der bisherigen Nulltarif-Philosophie. Zwar bleibt die Mitgliedschaft bei Facebook prinzipiell kostenlos, jedoch können (besser: sollen) die Mitglieder künftig via "Highlight" erstmals für einen Premiumservice bezahlen. Satte zwei Dollar kostet es, eine eigene Nachricht prominenter als alle übrigen zu posten. Bezahlt wird über PayPal oder Kreditkarte. Geht der Plan auf, wird die Unternehmensentwicklung auch in den kommenden Jahren rasant weitergehen. Bezahlte Postings von annähernd einer Milliarde Mitglieder wären so gut wie eine Lizenz zum Geld drucken. Es gibt aber Stimmen, die diesen noch so elegant daherkommenden Griff in die Taschen der User sehr kritisch betrachten. Die Grenze zwischen Social Network ("like") und Profit Network ("like not") ist in der öffentlichen Beurteilung und Meinung ausgesprochen schwer auszumachen. Das kann böse ins Auge gehen.
Ich werde mir das in aller Ruhe ansehen. Und wenn ich so überlege - ja, ich würde sogar fünf Dollar für ein Premium-Posting blättern. Wenn mir glaubhaft versichert würde, dass Mr. Zuckerberg es höchstselbst liest. Das eine oder andere tät ich ihm gerne mal stecken. Ich fürchte aber, dass er diese Idee nicht liken wird.
pelepelepeter - 15. Mai, 09:11